Dienstag, 10. Juli 2007

Wara

Gestern war ich mit meinen Eltern in dem ältesten Theater von Amerika (von 1845). Ich dachte schon so Scheiße, weil von den Besuchern keiner unter 40 war und alle richtig chic und edel gekleidet waren. Aber das Theater von innen war echt richtig schön. Es gab viele kleine rote Stühlchenreihen und drei Balkone. Der rote Vorhang ist angeblich der größte Stolz des Theaters (hab aber nicht so genau verstanden warum, ich glaub wegen des Alters). Die erste halbe Stunde wurde ein Film über die Geschichte von der Musikband „Wara“ gezeigt. Hab natürlich noch nicht so viel verstanden, nur so einzelne Wörter, wie „con corazón“ oder „revolutión“. In einer kleinen Pause haben mir dann meine Eltern erzählt, dass Wara eine Aymara-Band ist und dass sie wichtig für die Revolution sind. Der Film hat mich stark an den Film „Buena Vista Social Club“ erinnert, da sich jeder Musiker ersmal vorgestellt hat und dann immer noch kleine Ausschnitte von den riesigen Konzerten, die sie gegeben hatten. Wara ist auch die erfolgreichste und beliebteste Band aus Bolivien.
Nach der Pause dacht ich dass der Film noch weitergehen würde, doch dann standen tatsächlich Wara auf der Bühne. Der Sänger schrie nur kurz „Viva La Paz“ und wie die Besucher dann abgegangen sind ... hehe also die kleinen Stuhlreihen haben echt so gewankt und die haben geklatscht, gerufen, getrampelt etc. Und besonders komisch war es, weil dass Publikum so konservativ und streng aussah. Die Band war aber eigentlich gar nicht so schlecht. Sie bestand aus sieben Musikern, die alle so um die 50 waren (Sänger, Flöte, Panflöte, Bass, Gitarre, Schlagzeug und Keyboard). Bei ein paar Liedern kamen auch wirklich sehr knapp bekleidete Tänzerinnen auf die Bühne, was aber alles auch „große Kultur“ war.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

manomanoman,das scheint ja wirklich ne reise in ne ganz andere kultur zu sein. toll. hab auch grad rausgefunden, dass man auf die bilder klicken kann und sie dann ganz groß hat.

Anonym hat gesagt…

Hoppala, das ist ja ein Ding. Das hört sich ja wirklich spannend an, was du da erlebst!!!
Und bei Snow Patrol fandest Du noch blöd, dass hinter dir die Leute nicht richtig abgegangen sind, hehe...
Und es scheint als gäbe es für jede Woche, die du weg bist eine andere bolivianische Folkrock Band gibt:
http://es.wikipedia.org/wiki/Rock_de_Bolivia
Na dann: hau rein! ;-))

Anonym hat gesagt…

Noch mehr Fotos, hurra!!! Die Band ist vielleicht auch bei der Wikipedialiste dabei (s.o.), da aber leider ohne Bild ;-)))

Stimmt es, dass es bei euch tagsüber 13 und nachts bis minus 3 Grad sind, Regenschauer und Nebel hat?!? Das ist ja echt uselig. Obwohl, ... das Bonner Wetter ist auch nicht wesentlich besser im Moment.

LG

Anonym hat gesagt…

Liebe Gwen!
Dein Tagebuch ist mindestens so schön zu lesen wie das Buch von H. Potter. Hier regnet es, aber wir feiern schon den ganzen Tag, da Jim aus St. Paul, USA heute Geburtstag hat. Da Jim gerne guten Wein von der Mosel trinkt habe ich ihm einige Flaschen, als Geburtstagsgeschenk gekauft und da der Transport des Geschenkes auf Schwierigkeiten stößt, trinke ich die Flaschen auf sein Wohl. Ich glaube, ich habe das Geschenk doch zu klein ausgewählt und werde sicher noch einige Flaschen nachkaufen müssen.

Liebe Grüße Dein Ulli

Anonym hat gesagt…

komme endlich auch mal zum blog lesen und das hört sich echt alles klasse an. Möppi hat auch schon gelesen, kämnpft aber noch mit der Bewältigung der Kommentarfunktion und lässt schön grüssen (heute war Nähabend bei mir und jetzt sitze ich am PC bei Martin und Irmgard und halte zusammen mit Irmgards Schwester Babywache). Ich würde ja gerne was ähnlich cooles wie Du schreiben, geht aber nicht, weil nix cooles passiert is.. Wir waren letztes Wochenende auf Rheinkultur und morgen abend ist Essen bei Susanne mit anschließem Tanzabend (halt die üblichen Rituale..) Bis dann, S.

Peter hat gesagt…

Hallo, Südamerika!
Hier Europa.

Ich finde es total klasse, dass Du uns so regelmäßig an Deinen sensationellen Erlebnissen teilhaben läßt. Es macht nicht nur inhaltlich Spaß, sondern ist auch richtig gut geschrieben. Danke! :-)
Ich wünsche Dir weiterhin so viel Spaß und Glück wie bisher und freue mich schon jetzt auf neue Berichte und Bilder. :-D

Viele liebe Grüße aus Bonn,
Peter

Julia hat gesagt…

Hi Gwenn!
Sehr schön, weiter fleissig schreiben, echt voll interessant zu lesen, besser als Fernsehen.
Ich kann mir das alles so gut vorstellen wie du es beschreibst, obwohl ich ja noch nie in Bolivien war. Und natürlich wollte ich ganz herzlich zur neuen Schwester gratulieren!
Also, cuídate,
abrazos
Julia

Anton hat gesagt…

Saludos Gwenn,
como va el soroche?, te gusta el té de coca?, toma una pazena en mi nombre.
abrazos y besos
YO